Interessant zu wissen: Rationale und irrationale Polygone
Polygone, die zu einer Fläche wie die eines Brezels entfaltet werden können, nennen Mathematiker*innen rationale Polygone. Das sind Polygone, dessen Winkel Bruchteile von Vollwinkels 360° sind.
Wenn in der Mathematik über Winkel geredet wird, misst man diese von 0 bis 2π und nicht wie im Alltag von 0 bis 360°. Dabei ist π die Kreiszahl 3.14159265358979323846… .
Alle Winkel rationaler Polygone sind Bruchteile des ganzen 2π (360°) Winkels, z.B. π/2, π/8, 3/4π, etc.
Das Rechteck z. B. ist ein rationales Polygon, weil es vier π/2 Winkel (rechte Winkel, 90°) hat. Aber auch ein reguläres Achteck ist ein rationales Polygon, denn alle seine Winkel sind 3π/4.
Auch Polygone mit irrationalen Winkeln (die nicht Bruchteile von 2π sind) können entfaltet werden. Sie führen jedoch zu unendlichen Flächen – d. h. Flächen, welche sich räumlich unendlich erstrecken oder sonstige Schwierigkeiten aufweisen.
- Bei einer rationalen Wendeltreppe überschneiden sich die Stufen nicht, bei einer irrationalen schon.
Die Spuren und chaotischen Eigenschaften rationaler Polygone werden von den Mathematiker*innen dank der leistungsfähigen mathematischen Werkzeuge der sogenannten «Teichmuller Dynamik» Forschungsgebiet gut verstanden.
Wir wissen sehr wenig über irrationale Polygone und Billardtische dieser Form: Selbst auf eine Grundfrage wie «Gibt es eine periodisch verlaufende Spur auf jedem dieser Tische?» gibt es noch immer keine Antwort.